Circus der Vampire
"Circus der Vampire" ist ein Film der Hammer Studios, der ein wenig aus dem Rahmen fällt.
Prägte das englische Studio maßgeblich die Entwicklung, ja eigentlich die Entstehung des "Gothic Horrors" und konnte mit Peter Cushing und Christopher Lee wirkliche Ikonen einsetzen, setzt "Circus der Vampire" auf eher Hammer-untypische Schauspieler, bis auf zwei alte Hammer Hasen und Schauspieler wie David Prowse, den wir alle kennen, aber nie erkennen würden, denn er war Darth Vader in den alten "Star Wars"-Filmen. Auch der bekannte Stab aus Regisseuren und Autoren ist hier nicht zu finden.
Der Film zollt dem Zeitgeist
der frühen Siebziger Tribut, denn mit seinen "psychedelischen" Szenen, dem Sex
und den (für damalige Verhältnisse) harte Goreszenen (wir reden hier aber nur um
Sekunden, aber umso schockierender kommt das Ganze) setzt er bewusst auf die
geänderten Sehgewohnheiten der Zuschauer. Härter als "Dracula", nicht ganz so
abgefahren wie "Dracula jagt Mini-Mädchen" (ja, der Titel ist auch Kacke) ist es
ein stimmungsvoller Film, der es schafft die Bedrohung, die durch den Zirkus
ausgeht permanent aufzubauen und man schreckt auch nicht davor zurück, grausige
Morde im Namen der Vergeltung, Folter und Kindsmord zu verüben.
Fazit:
Für Leute, die glauben, dass
alles, was vor Mitte der 80er Jahre an Filmen gedreht wurde, Mist ist, ist
dieser Film nichts. Wer aber neben einer "schönen" Horrorstory in die Atmosphäre
des handgemachten Filmes eintauchen will und lieber Effekte "bestaunt", die aus
heutiger Sicht veraltet wirken, aber von der damaligen Handwerkskunst erzählen,
kann diesen Film antesten.