Immer Ärger mit Harry

 

 

 

 

 

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Hitchcock hatte sich schon längere Zeit das Drehbuch gesichert und forderte von der Paramount, nachdem er zuvor zwei sehr erfolgreiche Filme ("Das Fenster zum Hof", "Über den Dächern von Nizza") gedreht hatte, ihn den Film dazu machen zu lassen. Obwohl sie sehr skeptisch waren, produzierten sie den Film. Wirtschaftlich gesehen muss man der Paramount heute zugestehen, dass ihre Prognose richtig war, denn der Film fiel beim Publikum durch. Künstlerisch wäre es aber ein Verlust gewesen, denn selten nahm sich Hitchcock so viel Zeit, so genau die Psyche seiner immerhin vier Protagonisten nur an Hand der untereinander geführten Gespräche auszuleuchten.

"Immer Ärger mit Harry" hat sich bis heute den schon damals entstandenen Ruf bewahrt, nicht so recht in Hitchcocks Oeuvre zu passen. Dabei sollte man sich fragen, warum er schon so lange Interesse an diesem Stoff hatte, denn bei genauer Betrachtung ist diese Geschichte um Harry ein fast kammerspielartiger Blick in die menschliche Psyche und damit ist man sofort bei Hitchcocks Lieblingsthema. Er selbst nannte den Film einmal "seinen englischsten amerikanischen Film", was schon daran zu erkennen ist, dass den vier Hauptdarstellern, die alle ein Interesse daran haben, Harry's Leiche möglichst unauffällig beseitigen zu lassen, seine Sympathien gehören, während der übereifrige und misstrauische Dorf-Sheriff am schlechtesten wegkommt.

Fazit : "Immer Ärger mit Harry" als schwarze Komödie anzusehen, ist viel zu oberflächlich und wird diesem grossartigen Film nicht gerecht, denn Hitchcock bleibt hier nicht nur bei seinem Lieblingsthema - dem Abgrund der menschlichen Seele - sondern trickst den Zuschauer und seine Erwartungshaltung geschickt aus.
( Eintrag von "Bretzelburger" in der ofdb )